Offene Tagung mit Workshops klingt genau nach deinem Geschmack? Dann solltest du unbedingt mal eine Barcamp Konferenz besuchen! Was du da genau lernen kannst, wann diese Konferenzen stattfinden und was sie genau auszeichnet, all das wirst du im folgenden Abschnitt erfahren!
Geschichte der Barcamp Konferenzen
Die allererste Barcamp Konferenz fand 2005 in Palo Alto in den Vereinigten Staaten von Amerika statt, also in Kalifornien. Seit dem gibt es diese Art von Konferenz regelmäßig in Europa, Asien und Nordamerika. In Deutschland gab es bereits 2006 das erste Barcamp, genau wie in Wien und Zürich.
Verschiedene Eindrücke kann man sich auf YouTube und anderen Plattformen anschauen.
So kann man aus der Ferne entscheiden, ob man sich selbst bei einer solchen Veranstaltung sieht und wohlfühlen könnte.
Der Name bezieht sich auf eine Veranstaltungsreihe, die von Tim O’Reilly erfunden wurde und die FooCamp heißt. Hier kommt man nur mit Einladung hin, das Barcamp soll aber wesentlich inklusiver sein, sodass man hier keine spezielle Einladung zur Teilnahme benötigt.
Bei den Barcamps gibt es locker organisierte Open Spaces und jede Menge Vorträge mit zugehörigen Diskussionsrunden. Alle Teilnehmer dürfen selbst Vorträge halten und organisieren. Es geht quasi um das Geben und Nehmen, um das voneinander lernen.
Jeder kann außerdem auch selbst ein Barcamp organisieren, also hier muss man nicht warten, sondern kann gerne selbst aktiv werden. Dazu kann die passende Barcamp Webseite genutzt werden.
Themen sind Web Technologien und Anwendungen und andere technische Elemente. Hinzukommen thematisch spezifische Barcamps, wie das BibCamp, hier geht um Bibliotheken oder auch das EduCamps, wo es um die Themen Lehren und Lernen geht.
Die Entwicklung zeigt, dass es von Jahr zu Jahr mehr Interessenten gibt und dementsprechend auch mehr Events. Die Wiki Homepage muss mittlerweile moderiert werden einfach, weil der Andrang so groß geworden ist.
Das Barcamp hat aber direkt nach Gründung wirklich schnell Anklang gefunden! Ein tolles Konzept mit sehr vielen Anhängern.
Übrigens wurde das erste Barcamp, das wie gesagt in Palo Alto stattgefunden hat (vom 19. Bis 21. August 2005) in unter einer Woche organisiert und hatte 200 Teilnehmer.
In Yangon, Burma fand 2013 ein Barcamp statt, an dem sage und schreibe 6400 Menschen teilnahmen!
Die verschiedenen Veranstaltung
Barcamps finden wie gesagt auf mehreren Kontinenten statt. In Deutschland finden zum Beispiel seit 2017 jährlich über 150 Veranstaltungen statt. Die Zahlen wurden durch die Pandemie gedämpft, aber sind jetzt wieder auf dem Anstieg. In Österreich fanden 2013 60 Barcamps statt, auch diese Zahl steigt stetig.
Die USA und gerade Silicon Valley können wohl die meisten Barcamps verzeichnen sowie die größten Variationen, was die Thematiken angeht. Dort gibt es auch regelmäßige WordCamps, die für Blogger sind und sogar von WordPress unterstützt werden. Aber auch den deutschen Buchmessen gibt es solche Barcamps manchmal für Autoren.
Ein spannendes Konzept, das sich sicherlich noch ausweiten wird.
Gründer der Barcamp Konferenzen
Sechs Leute haben BarCamp Konferenzen 2005 ins Leben gerufen. Unter anderem Tantek çelik, Chris Messina, Ryan King, Andy Smith und Matt Mullenweg.
Tantek ist ein amerikanischer Computerwissenschaftler, der bei Mozilla arbeitet. Er hat an der Stanford University studiert und ist in der Szene sehr bekannt.
Chris Messina ist ein amerikanischer Berater und Blogger und hat den Hashtag erfunden beziehungsweise wie er in den sozialen Netzwerken genutzt wird. Er hat nie ein Patent auf den Hashtag angemeldet und demnach auch kein Geld von seiner Erfindung gemacht. Er sagt aber, dass es Genugtuung genug ist zu sehen, wie wichtig der Hashtag mittlerweile ist. Vor allem, weil die meisten Leute den Hashtag damals zuerst als „Nerd Zeug“ abstempelten. Und jetzt hat fast jeder Mensch auf Social Media schon mal einen Hashtag verwendet!
Matthew Charles Mullenweg hat WordPress entwickelt und ist dementsprechend auch ein Web Entwickler, der sehr erfolgreich ist. Der Amerikaner wurde 1984 geboren und lebt mittlerweile in Houston in Texas.
Ähnliche Events
Wenn etwas gut funktioniert, dann wird es in anderen Formen kopiert. So ist es kein Wunder, dass es etliche Events und Konferenzen gibt, die zumindest teilweise an das Barcamp erinnern.
Dazu zählen:
- Das Café Philosphique hat ein ähnliches Konzept, nur dass es hier nicht um Web Technologien, sondern den Austausch über Philosophie geht
- Der Hackathon kommt dem Barcamp thematisch schon etwas näher, nur dass es hier noch viel technischer zugeht und es hier richtige Sprints zum Arbeiten und Entwickeln gibt. Sicherlich interessant für Web Developer!
- Beim World Café geht es um das Diskutieren in etwas kleineren Gruppen, deswegen gibt es nicht wie beim Barcamp einen sehr großen Open Space, sondern sehr viele kleine Open Spaces.
- SuperHappyDevHouse geht mehr in Richtung Partys für Hacker und Denker. Das ist quasi das etwas exklusivere und regelmäßigere Barcamp
- Das Sweden Social Web Camp ist die schwedische Version des Barcamp mit starkem Fokus auf Social Media
- TeachMeet ist wie ein riesiges BarCamp für Lehrer und Lehrerinnen. Hier kann sogar geübt werden, wie man seine Techniken im Klassenraum verbessert
Das ist nur eine kleine Auswahl an ähnlichen Events, aber ich bin mir sicher, dass es etwas Ähnliches für so gut wie jedes Interesse gibt. Man muss nur ein bisschen die Muße haben, etwas zu recherchieren, um es zu finden. Und wenn man es nicht findet, kann man immer noch selbst zum Organisator werden.